Probbach (Kreis Limburg-Weilburg) Gemeindebackofen

1562 erliesGraf Johann von Nassau eine eine „Holzordnung“ - Grund war der Holzmangel im Westerwald, da die Hüttenwerke einen großen Holzbedarf hatten. In dieser „Holzordnung“ legte er fest, dass „Gemeindebacköfen“ errichtet werden sollten. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde so in Probbach am Faulbach ein solches Gemeindebackhaus erreichtet.

Hier konnten die Dorfbewohner im Wechsel Brot backen und - natürlich auch besonders an Festtagen -  Kuchen backen. Noch in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war das Backhaus in Betrieb. Nach Aussagen einer heute 84-jährigen Dorfbewohnerin wurde um 11.00h morgens die Backreihenfolge ausgelost. Am Abend vorher hatten alle, die am nächsten Tag backen wollten, das dazu benötigte Holz ans Backhaus gebracht. Bei einem Backvorgang konnte eine Familie den Brotbedarf für ca. 3 Wochen backen.

Das Backhaus wurde abgebaut und gehört zu den ersten Bauten des Hessenparks in der Gebäudegruppe Lahn-Dill-Ohm.


Nach alten Akten wurde das Backhaus 1798 als Gemeinde-, Schul- und Backhaus, 1819 als Back- und Leiterhaus und seit 1907 als Back- und Armenhaus genutzt. Im Hessenpark ist dieser Zustand festgehalten und kann besichtigt werden. Nach 1946 war hier eine Familie aus Polen untergebracht. I


backhaus

Quellen:

(Freilichtmuseum Hessenpark.(Hg: im Auftrag der Hessenpark GMbH.S.9. ISBN 3-930095-18-1 S. 80- 81).

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